Pressemitteilung der Stadt Remscheid
Der Welt-AIDS-Tag wird seit 1988 am 1. Dezember begangen. Auch wenn die HIV-Infektion in den wohlhabenden Ländern mit ausreichender medizinischer Versorgung zunehmend zu einer chronisch behandelbaren Erkrankung wird und HIV-Infizierte bei guter Behandlung lange im Arbeitsleben bleiben und das Rentenalter erreichen können, stellt HIV weltweit gesehen noch immer ein großes gesundheitliches und gesellschaftliches Problem dar. In den westlichen Ländern sind die vorherrschenden Probleme, dass viele HIV-Infizierte nichts von ihrer Infektion wissen, da sie sich nicht rechtzeitig testen lassen und insofern erst spät von den Therapiemöglichkeiten profitieren und unwissentlich andere Menschen anstecken können. Die Bergische Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und AIDS-Beratung im Gesundheitsamt bietet die Möglichkeit, sich kostenlos und anonym beraten und testen zu lassen. Eine vorherige Anmeldung über das Bergische Service-Center unter Tel. RS 1600 ist notwendig.
Viele Betroffene trauen sich auch nicht, sich als HIV-positiv zu outen, da HIV-Infizierte nach wie vor Diskriminierung und Ausgrenzung erleben. Der Welt-AIDS-Tag wird als Tag der Solidarität begangen und ruft dazu auf, ablehnende Haltungen zu überdenken und Menschen mit HIV und AIDS vorurteilsfrei anzunehmen. Trotz aller erzielter Fortschritte sollte nach wie vor das Ziel jedes Einzelnen sein, sich und andere zu schützen, um eine Ansteckung mit HIV und auch anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu vermeiden. Informationsveranstaltungen können über das Bergische Kompetenzcenter AIDS- und STI-Koordination unter Tel. (0202) 5632090 vereinbart werden. Am 28. November erinnert Dagmar Wagener von der Bergischen Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und AIDS-Beratung gemeinsam mit einer Sprachmittlerin in den Abendstunden in verschiedenen Sex-Clubs und Bordellen an HIV/AIDS sowie an andere sexuell übertragbaren Krankheiten (STI) und verteilt Rosen an die SexarbeiterInnen.
In Deutschland leben derzeit rund 78.000 Menschen mit HIV/AIDS. In 2012 steckten sich rund 3.400 Menschen neu mit dem Virus an, Tendenz steigend. Trotz unserer guten Bedingungen sind rund 550 Menschen an den Folgen von AIDS gestorben. Weltweit leben nach Schätzungen von UN-AIDS 34 Millionen Menschen mit HIV/AIDS, die meisten von ihnen in ärmeren Ländern, vor allem in Subsahara-Afrika. In 2011 infizierten sich weltweit 2,5 Millionen Menschen mit HIV, etwa 1,7 Millionen starben an den Folgen der Infektion. Von den über 15 Millionen behandlungsbedürftigen Menschen in den ärmeren Ländern erhalten nur die Hälfte die lebensrettenden HIV-Medikamente.