Sparkassenvorstand a.D. Ulrich Gräfe hat im Deutschen Roten Kreuz, Kreisverband Remscheid, das Amt von Apotheker Michel O. Ruepp (Adler-Apotheke) übernommen. Der war in den vergangenen zehn Jahren der Vorsitzende des Kreisverbandes. Ulrich Gräfe wird künftig dessen Präsident sein. Denn der Verband hat seine Satzung geändert. Damit folgte er - wie schon andere Kreisverbände vor ihm - einer Auflage des Internationalen Roten Kreuzes, wonach Aufsicht und Exekutive zu trennen sind. Bisher waren die ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Vorstandes (jetzt Präsidium) für alles haftbar, was im Verband passierte. Nunmehr liegt die Haftung bei Rainer Morteln, dem hauptberuflichen Geschäftsführer des Kreisverbandes, während das Präsidium eine Art Aufsichtsrat darstellt. Ihm gehören neben Gräfe auch Hans Gerd Kirschner (als sein Stellvertreter), Daniel Dolz (ehrenamtlicher Kreisbereitschaftsleiter), Oliver Teubler (Justitiar) und Dr. Kaweh Scheider (Kreisverbandarzt) an.
Mit Ulrich Gräfe wurde ein Präsident gewählt, der schon in den vergangenen Jahren dem Roten Kreuz in Remscheid nahe stand. Bis 2005 war ich circa zehn Jahre zunächst Schatzmeister und dann stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes. Das Amt habe ich dann aus persönlichen Gründen abgegeben. Schon damals lag mir das Wohl des DRK, speziell der ehrenamtlichen Helfer und ihrer vielfältigen Aufgaben sehr am Herzen. Der Kreisverband hat jetzt eine neue und vor allem moderne Satzung. Das wichtigste ist aber, dass ich als Ruheständler nun etwas mehr Zeit habe", sagte Ulrich Gräfe gestern bei einer Pressekonferenz in der DRK-Zentrale an der Alleestraße und bedankt sich gleichzeitig bei seinem Vorgänger Michel O. Ruepp für die geleistete Arbeit. Ruepp war seit Ende 2005 1. Vorsitzender. Vorstandskollege Kischner dankte Ruepp ebenfalls und übergab einen Blumenstrauß (für dessen Ehefrau) und erinnerte an gemeinsame Arbeit. So war war unter anderem die Tagespflege ins Leben gerufen, ein Einsatzleitwagen für den Katstrophenschutz angeschafft und im vergangenen Jahr auch noch ein neues Rettungswagen. Beides waren für den Kreisverband große Investitionen, die nicht leicht fielen, so Rainer Morteln.
Das neu gewählte Präsidium und der Vorstand wollen nun die nach wie vor wichtigen Aufgaben des DRK angehen und den Remscheider Kreisverband für die Zukunft gut aufstellen. Wir sind in Remscheid eine wichtige Institution, wenn es zum Beispiel um das Besetzen von Veranstaltungen und Feierlichkeiten mit ehrenamtlichen Sanitätern geht. Ohne uns geht es nicht!", betont Morteln. Aber auch andere Felder deckt das DRK mit seinen haupt- und ehrenamtlichen Helfern ab, dazu zählen unter anderem das Pflegezentrum im Südbezirk und der zweizügige Kindergarten Regenbogenland an der Alleestraße. In den bevorstehenden Sommerferien soll die Kita für annähernd 300.000 Euro zeitgemäß ertüchtigt werden, damit sie geänderten gesetzlichen Vorschriften genügt. Der Geschäftsführer auf die Frage, ob unter Umständen die Trägerschaft einer neuen, vierzügigen Kindertagesstätte an anderer Stelle im Stadtgebiet übernommen werde: Wenn sich ein vernünftiger Investor findet...! Auch beim DRK weiß man, wie dringend die Stadt Remscheid nach geeigneten Kita-Betreibern sucht.
Das Deutsche Rote Kreuz in Remscheid wurde im Jahre 1900 gegründet. Zum Kreisverband Remscheid gehören heute zwei Bereitschaften, der Sanitäts- und Rettungsdienst sowie der Katastrophenschutz, das Jugendrotkreuz und zwei Ortsvereine. Ein Hausnotruf, ambulante und Tagespflege gehören zu den Serviceangeboten für Remscheider Bürger/innen. Der Kreisverband zählt 3.000 passive Mitglieder, 55 hauptberufliche Mitarbeitern und 155 ehrenamtliche Mitgliedern, wovon 40 dem Jugendrotkreuz angehören. Seit 2011 ist der Kreisverband im Krankentransport als Kooperationspartner der Feuerwehr Remscheid tätig. Im Rahmen der Inklusion werden mehrere Kinder an verschiedenen Schulen in Remscheid betreut. Im Bereich des Schulsanitätsdienstes unterstützt der Kreisverband Remscheid mehrere Remscheider Schulen bei ihrer Arbeit.
Zu den zentralen Aufgaben des Kreisverbandes gehört die Breitenausbildung: Jedes Jahr werden mehr als 1.500 Menschen in Remscheid von acht ehrenamtlichen und einem hauptamtlichen Ausbilder in Lehrgängen der Ersten Hilfe geschult, ferner Führerscheinbewerber in Kursen der lebensrettenden Sofortmaßnahmen. Die Beiträge der passiven Mitglieder sind für die Kasse des Kreisverbandes ein wichtiger Finanzbaustein. Ebenso wichtig sind aber auch die ehrenamtlicher Helfer (Rettungssanitäter). Da kommt im Moment leider nicht genug Nachwuchs nach, räumte gestern Ulrich Gräfe ein. Ein Thema für die nächste Sitzung des Präsidiums?