Alle zwei Jahre bietet der Partnerschaftsverein Remscheid Quimper seinen Mitgliedern und anderen interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine Teilnahme an einer Reise in die Bretagne an. Die diesjährige Reise fand vom 24. September bis zum 2. Oktober statt mit Zwischenübernachtungen auf der Hinreise in Caen und auf der Rückreise in Rouen, den beiden größten Städten der Normandie. Südlich der Partnerstadt Quimper waren 44 Remscheider Bürgerinnen und Bürger in einem Feriendorf an der Küste untergebracht. Von dort kehrten sie voller Eindrücke ins Bergische Land zurück. Auf ihrer Herbstreise war die Gruppe auf den Spuren der Normannen und Bretonen, der Ostindischen Handelsgesellschaft im 17. Jahrhundert und der Soldaten des 2. Weltkrieges: von Caen über Bayeux und die normannische Landungsküste in die Bretagne ans Ende der Welt (Finistère) und von dort über Lorient in den Orient. Das Reiseprogramm bot ein breites Spektrum von Besichtigungen, Bootsfahrten, davon eine Inselfahrt, Spaziergängen am Meer und Treffen mit den Freunden des Partnerschaftsvereins. Reiseleiterin Klara Marnach-Wetzel:
Wir sahen den Teppich von Bayeux, die Tapisserie de la Reine Mathilde, der die Geschichte der Eroberung Englands 1066 durch den Normannen Wilhelm dem Eroberer wie in einem mittelalterlichen Comic-Heft erzählt. Auch besuchten wir einen amerikanischen und einen deutschen Soldatenfriedhof an der Landungsküste der Alliierten von Juni 1944. Wir gedachten der dort bestatteten 9000 amerikanischen und 21000 deutschen gefallenen Soldaten und nahmen uns die Worte Albert Schweitzers zu Herzen: Die Soldatengräber sind die großen Prediger des Friedens und man den Anfängen wehren solle, denn lange vor dem Ausbruch beginne der Krieg in den Herzen und den Köpfen.
In der Zitadelle von Port Louis vom Ende des 16. Jahrhunderts, am Eingang der Reede von Lorient, begegneten wir sowohl der bretonisch-französischen Geschichte, als die Bretagne noch nicht zu Frankreich gehörte, als auch der französischen Handelsgeschichte, da dort ab dem 17. Jahrhundert der Sitz und der Handelshafen der Ostindischen Handelsgesellschaft war.
Die Reisegruppe bewegte sich auch auf den Spuren des Malers Paul Gauguin und des zeitgenössischen Schriftstellers Jean Luc Bannalec, so im malerischen Ort Pont-Aven und in Riec-sur-Belon. Außerdem lernten wir vieles rund um das Meer, die Flüsse und die Fabrikation von Lebensmitteln in der Bretagne kennen: die Austernzucht am Fluss Belon, die Rückkehr der Küstenfischerboote in der Hafenstadt Le Guilvinec mit anschließender Fischversteigerung, die Dokumentation Haliotika rund um den Fischfang und seine Verarbeitung, die Konservenfabrik Courtin, die Biscuiterie La Galette in Pont-Aven, wo wir die Herstellung des bretonischen Butterkuchens Kouign Aman vorgeführt bekamen - selbstverständlich alles mit entsprechender Verköstigung.
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