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ISG sieht für Pavillons keine Überlebenschance

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Etwas mehr als ein Dutzend Grafiken enthielt die PowerPoint-Präsentation, die gestern im Mittelpunkt einer Pressekonferenz stand, zu der die ISG Alleestraße ins Centermanagement des Alleecenters eingeladen hatte. Und über zehn dieser Grafiken stand dieser eine Satz: „Die Alleestraße sollte der Hauptfokus öffentlicher & privater Investitionen sein!“ Oder um es so zu sagen: Vom Friedrich-Ebert-Platz war kein einziges Mal die Rede! Centermanager Nelson Vlijt, diesmal Gastgeber in seinem Amt als Vorsitzender der ISG Alleestraße, und deren Schatzmeister Georg Famulla, im Hauptberuf Prokurist der Stadtwerke/EWR, hatten für den gesamten ISG-Vorstand und Geschäftsführer Ralf Wieber die Aufgabe übernommen, den lokalen Medien ein Positionspapier der ISG zu den aktuell diskutierten Maßnahmen zur Revitalisierung der Alleestraße vorzustellen, das „mehr Schwung in die Angelegenheit bringen soll“, so Vlijt. Denn für die ISG läuft 2020 die öffentlich geförderte Projektphase aus, und nach den spärlichen Fortschritten im vergangenen Jahr könnte man den Eindruck gewinnen, als wollten Verwaltung und Politik so recht nicht „aus den Puschen kommen“.

Deshalb hat sich die ISG die Vorschläge des Bochumer Standortentwicklers Edgar Neufeld, zuletzt in Remscheid im November auf der Mitgliederversammlung der ISG in der Stadtsparkasse zu hören, noch einmal vorgenommen. Der hatte damals seine alte Forderung wiederholt: „Auf der Alleestraße muss alles beginnen!“ Und das untermauert die ISG als Interessenvertretung der anliegenden Eigentümer und Gewerbetreibenden nun mit einem Bündel von Vorschlägen, die auf Neufelds Konzept beruhen.

Die konzeptionellen Empfehlungen für das Rathaus- bzw. Theaterviertel (Sparkasse bis Scharffstraße), so genannte A-Lage:

  • Ansiedlungsoptionen für großflächige Außengastronomie (z. B. Extrablatt) auf der Sonnenseite in den Bereichen Sparkasse und/oder Volksbank prüfen.
  • Zusammenlegbarkeit von Ladenlokalen zur Schaffung von Großflächen prüfen.
  • Ansiedlungsoptionen für starken Mode-Frequenzbringer prüfen.
  • Entwicklungsoptionen von Boecker zum Treffpunkt-Modehaus prüfen.
  • Trading Up: in den öffentlichen Raum, Geschäfte & Gebäudefassaden investieren!

Maßnahmenvorschläge und Entwicklungsoptionen für die mittlere Alleestraße:

  • Optionen eines Rückbaus der Pavillons und  Umsiedlung der Gastronomie prüfen.
  • Freiraum zur Entwicklung eines Einwohner-Treffpunktes („Tötter-Platz“) nutzen.
  • Ein frequenzförderliches Mittlere-Alleestraße-Platzkonzept entwickeln.
  • Ansiedlung Kinderbetreuung / Mutter-Kind-Caféprüfen.
  • Ansiedlungsoptionen für Café-und Dinig-Konzepte prüfen.
  • Ansiedlungsoptionen für inhabergeführten Einzelhandelscluster prüfen.
  • Trading Up: In die Aufenthaltsqualität von Straße und Nutzungen investieren!
  • Ziel: starke B-Lage entwickeln und mit Nachbarvierteln zusammenwachsen!

Maßnahmenvorschläge und Entwicklungsoptionen für die untere Alleestraße:

  • Verkehrsöffnung für Pkw bis Mandtstr. / Wihelm-Schuy-Straße
  • Großflächige fachmarktkompatible Läden im EG für Einzelhandel erhalten
  • Untere Alleestraße als Niveau-Lage für hochwertige Zentren-Dienstleister etablieren
  • Ansiedlungsmöglichkeit Lebensmittel-Vollsortimenter prüfen
  • Entwicklungsoption für Sozialkompetenz-Zentrum mit betreutem Wohnen prüfen
  • Entwicklungsfähigkeit zum Kulturraum & Gründercluster prüfen.
  • Lebensmittel-Einzelhandel und typische Begleiter ins Marktviertel bringen.

„Eine Öffnung der unteren Alleestraße für den Pkw-Verkehr - so schnell wie möglich - würde gleichzeitig eine bessere Vernetzung der Verkehrslagen im Innenstadtkern und bei Rückbau der Pavillons eine freie Einsehbarkeit und verbesserte optische Präsenz der mittleren Alleestraße bewirken“, betonten die beiden ISG-Sprecher gestern. Der Abriss des unteren Pavillons zwecks „Pkw-Versuch“ wäre da allerdings nur der Anfang. In einem Gesamtkonzept zur Revitalisierung der Allleestraße haben aus der Sicht der ISG a l l e Pavillons keine Überlebenschance, auch wenn der Rat der Stadt das (heute noch) anders sieht (Waterbölles vom 19. Juni 2015: „Knappe Ratsmehrheit für Erhalt von mindestens zwei Pavillons“). Zitat aus dem Positionspapier der ISG: „Für die mittlere Alleestraße ist das Zurückbauen aller drei Pavillons die wesentliche Voraussetzung dafür, um die optisch versteckte Teillage der Remscheider Innenstadt wieder in das Bewusstsein der Remscheider Bevölkerung zurückholen und eine Neuentwicklung von Immobilien und öffentlichem Raum zu einem attraktiven zum Flanieren und Verweilen einladenden Remscheider Treffpunkt im Sinne des im Gesamtkonzept Alleestraße vorgeschlagenen „Theaterviertels“ angehen zu können. Die von Dauerleerständen geprägte mittlere Alleestraße soll so wieder Vermietungschancen erhalten und perspektivisch zu einem Stück Fußgängerzone mit der A-Lage an der oberen Alleestraße zusammenwachsen können.“

In dem Gesamtkonzept ist der Rückbau aller drei Pavillons für die ISG Alleestraße e. V. ein „Maßnahme-Baustein mit hoher Priorität“. Die schlechte Sichtbarkeit auf der Alleestraße („Pavillon-Zerteilung“) und mangelnde Wahrnehmbarkeit als einladendes Herzstück der Remscheider Innenstadt durch die drei Pavillons, die die Verteilung der Frequenzen in die Straßentiefe behindern („Versperren von möglichen attraktiven Sichtbarkeitsbeziehungen, die Besucher zum Laufen bis zur unteren Alleestraße einladen“) habe die Vermietbarkeit von mittlerer und unterer Alleestraße stark belastet (siehe obige Gtafik: "Flugschatten-Leerstände")..

Aufgrund des extremen Gefälles im Innenstadtbereich und der nachteiligen Wettereigenschaften von Remscheid schlägt die ISG für die gesamte Lände der Alleestraße die Einrichtung eines barrierearmen City-Bummel-Busses vor, „der im Schritt-Tempo auf der Alleestraße pendelt und vom Remscheider Bahnhof bis zum Alleecenter die Hauptgeschäftslagen miteinander verzahnt“.


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