„Die öffentlichen Veranstaltungen zum Caritas-Jubiläum“ veröffentlichte der Waterbölles (waterboelles.de) gestern in einer Pressemitteilung des Caritasverband Remscheid e.V. Er ist 50 Jahre alt geworden. Die erste Aktion fand gestern unter den Augen von Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz auf dem Theodor-Heuss-Platz vor dem Rathaus statt: Der „Aufräumtag“ des Fachbereichs Wohnungsnotfall- & Eingliederungshilfen des Wohlfahrtsverbandes. Um auf die Situation obdachloser und wohnungsloser Menschen in Remscheid aufmerksam zu machen und für ein besseres Verständnis und Mitgefühl mit den Betroffenen zu werben, sammelten Mitarbeiter/innen der Caritas gemeinsam mit Betroffenen in der Innenstadt Müll auf. So wollten sie mit Passanten ins Gespräch kommen. Um ihnen klar zu machen, dass der öffentliche Ram für Obdachlose nicht nur Freizeit- und Sozialraum ist, sondern auch Schlaf- und Arbeitsplatz. Weil sie ihren privaten Rückzugsort verloren haben – eine eigene Wohnung!
Verschärft wird das Problem dadurch, dass in Remscheid (wie anderswo in Deutschland) für obdachlose bzw. wohnungslose Menschen ein Zugang zum Wohnungsmarkt kaum noch besteht. Denn durch Corona, die fortschreitende Digitalisierung (Jobcenter, Wohnungssuche via Onlineportal), steigende Lebenshaltungskosten etc. hat sich die ohnehin prekäre Lebenssituation dieser Menschen weiter verschärft. Darüber sprach der Waterbölles im YouTube-Interview mit Ute Schlichting, der Leiterin des Fachbereichs.
Hintergrund: Aktuell fehlen in Deutschland ca. 700.000 Wohnungen. 372.000 obdachlose Menschen (Stand 31.01,23/ Statistisches Bundesamt) sind in Unterkünften untergebracht. Menschen, die in „verdeckter Wohnungslosigkeit” bei Angehörigen oder Bekannten untergeschlüpft sind, werden von der Statistik nicht erfasst. In der Remscheider Fachberatungsstelle für Wohnungsnotfälle der Caritas an der Schüttendelle sprachen im vergangenen Jahr 314 Personen vor. Davon waren lediglich 16 Personen über die Stadt RS untergebracht und damit in der Statistik erfasst.