„‚KomMonitor‘ hilft bei der Analyse der Datenflut“, titelte der Waterbölles am 4. November 2022. Mit Landesmitteln aus dem Förderprogramm „Zusammen im Quartier – Sozialplanung initiieren, weiterentwickeln und stärken“ werde sich Remscheids neue Sozialplanerin Maria Münstermann in den kommenden zwei Jahren um die Bekämpfung von Armut bzw. von Armutsfolgen und um gleichberechtigte Chancen auf Teilhabe kümmern. Das solle Rat und Verwaltung zu einem möglichst breiten, objektiven und interaktiven Bild sozialstatistischer und kleinräumiger Daten und deren Analyse verhelfen. Ziel seien konkrete Handlungsoptionen, Empfehlungen und Zielvereinbarungen.
Zur Sitzung des Sozialausschusses am 20. Dezember hat die Verwaltung nun über die weitere Entwicklung des digitalen Sozialmonitorings informiert: „Nach einer technischen Inbetriebnahme der Monitoringsoftware ‚KomMonitor‘ haben, wie geplant, Administrationsschulungen stattgefunden. Seit Herbst wird die digitale Datenbank mit den kleinräumigen, sozialstatistischen Daten gefüllt. Zahlreiche allgemeine Indikatoren zu den Einwohnerinnen und Einwohnern (verschiedene Alterskohorten und Quotienten) und auch zu den Themenfeldern Ökonomie (z.B. Anteile von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten und Informationen zum Bezug von SGB II und SGB III – Leistungen) liegen als verfügbare, datenschutzkonforme Datensätze vor und können kartografisch abgebildet werden. Ebenso werden die Bereiche Gesundheit, Bildung, Wohnen/Wohnumfeld und soziales Leben nach und nach mit konkreten Daten ausgestattet, welche für eine Sozialberichterstattung relevant sind. Dabei erlaubt KomMonitor einen unkomplizierten Wechsel zwischen unterschiedlichen Raumeinheiten – so können die Verhältnisse, ausgehend von der Ebene der Gesamtstadt über die Bezirke bis hin zu der Ebene der 50 administrativen Remscheider Stadtteile, visualisiert werden.
Die kleinräumige Betrachtung mit Hilfe eines Indikatorenvergleichs schärft den Blick für die Bedarfslagen, die benachteiligten Sozialräume rücken mehr in den Fokus.
Grundsätzlich gibt es bei ‚KomMonitor‘ keine Begrenzung für das Einspielen von Raumeinheiten. Das bedeutet, dass … z. B. die Abgrenzung von Wahlbezirken oder Altengerechten Quartieren (möglich ist). (…) Neben den Sozialindikatoren, also konkreten Messgrößen zur Beschreibung von Sozialstruktur und von Lebensbedingungen von Menschen, (sind) die sogenannten Points of Interest (POI), sprich „Orte des Interesses“, nicht nur in Navigationssystemen, sondern auch in sozialplanerischen Prozessen … von Bedeutung. Da die städtischen Dienste Statistikstelle und Geoinformationsmanagement … schon im Vorfeld … von der Sozialplanung einbezogen wurden, hat sich … eine sehr gute Kooperation entwickelt. Diese ist notwendig für einen reibungslosen Datenaustausch und erleichtert im hohen Maße den Import von Daten nach ‚KomMonitor'. (…) Laut Auskunft des Entwicklerteams… der Hochschule Bochum … und der 52°North GmbH aus Münster wird aktuell an weiteren, zusätzlichen Funktionen der Monitoringsoftware gearbeitet (optimierte Nutzung von Georessourcen… auf Basis von Straßen- und Wegenetzen (…), Erreichbarkeit einer bestimmten Zielgruppe im bestimmten Umkreis eines Versorgungspunktes). Insgesamt lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt bereits feststellen, dass ein eigener ‚KomMonitor‘-Account für die Stadt Remscheid eine sehr sinnvolle Anschaffung im Sinne eines nutzungsfreundlichen und vielfältigen Visualisierungs- und Analysewerkzeugs ist.“
Wie sehen die nächsten Schritte bezüglich Monitorings in Remscheid aus?
- Im Januar 2024 ist geplant, alle Fachbereiche des Fachdezernats Bildung, Jugend, Soziales, Gesundheit und Sport (2.00) mit „KomMonitor“ vertraut zu machen. (…) Akteure der Freien Wohlfahrtspflege sollen ebenfalls … von der Nutzung des kleinräumigen Monitorings profitieren.
- Voraussichtlich im Zeitraum Februar/März 2024 soll das digitale Monitoring … für die öffentliche Nutzung freigeschaltet werden.
- Interessierte Vertreterinnen und Vertreter der Politik werden eingeladen, … anhand reeller Daten zu Remscheid und zu den Remscheider Bezirken und Stadtteilen zu erproben.
- Währenddessen soll eine Anbindung an die Stadtteilkonferenzen und an die in den benachteiligten Stadtteilen vor Ort ansässigen Einrichtungen, Vereine und ehrenamtliche Initiativen stattfinden (im Januar in der Stadtteilkonferenz Rosenhügel).