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Spendentopf für die Klosterkirche enthält schon 10.000 Euro

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Bei einem Jahresetat von 300.000 Euro kann sich Anna Winkels, die Managerin des Kulturzentrums Klosterkirche e.V., finanziell keine großen Eskapaden leisten. Das Geld muss für 80 eigene Kulturveranstaltungen im Jahr reichen sowie eine Reihe von Kooperationsveranstaltungen. Kultur hat eben ihren Preis. Dass trotz des engen Finanzrahmens der 30köpfige „Generationenchor Bonn“ mit seiner „Rock’ n Rollator Show“ für Mittwoch, 11. Februar, engagiert werden konnte, gelang dank der neuen „Stiftung Kulturzentrum Klosterkirche“. Gegründet im vergangenen Dezember, verfügt sie heute schon - über das Stiftungskapital von 25.000 Euro hinaus – über einen Spendentopf, der mit 10.000 Euro gefüllt ist. Als erste Kulturveranstaltung in der Klosterkirche profitiert von diesen Bürgerspenden nächste Woche der „musikalische Abend über die Lust und die Last im Alter“ (Flyertext) mit den Bonner Senioren.

Wenn im Juni das Comic-on Theater Köln mit präventionsorientierten Theaterstücke zum Thema Cybermobbing ein Gastspiel gibt (für Schüler der Unter-/Mittelstufe), kann Anna Winkels ebenfalls mit einem Zuschuss aus der neuen Kasse rechnen. Und damit sie sich weiterfüllt, ist für April im Minoritensaal der Klosterkirche eine „Spenden-Gala“ geplant. Die Besucher werden dann an der Wand eine Tafel entdecken mit den Namen der ersten Stifter (Stadtsparkasse, Volksbank, Stadtwerke und Thomas Schäfer). Dort wird genug Platz sein für weitere Tafeln. Wolfgang Moritz, der Vorsitzende des „Kulturzentrums Klosterkirche e.V.“, der die Gründung der Stiftung über zwei Jahre vorbereitet hatte, gestern auf einer Pressekonferenz im „Färbersaal“ der Klosterkirche: „Bei Spenden oder Zustiftungen ab 2.500 Euro werden wir den Namen des Spenders/ Unternehmens gern auf der Stiftungstafel nennen!“ Gestern ,mit dabei waren auch die übrigen Vorstandmitglieder (Torsten Kohl; Johannes Kessler, Friedrich W. Figge, Gabriele Hötte und Hans-Heinz Schumacher).

Die Einweihung war am 5. September 1987
„Die Klosterkirche in Lennep hat eine wechselvolle Geschichte“ überschrieb der Waterbölles am 7. Dezember 2006 einen Beitrag von Johannes Kessler, den der Kulturzentrum Klosterkirche e.V. freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.  Der Bau wurde 1677 von den Minoriten begonnen und bereits 1681 bezogen, da war er noch gar nicht fertig. 1868 wird die Kirche aufgegeben und als Schlosserei genutzt, bis sie 1887 von dem Lenneper Textilunternehmen Carl Mühlinghaus gekauft wird. Auf dem Gelände entsteht eine weit verzweigte Fabrikationsanlage für Trikotagen. 1975 kommt die Produktion zum erliegen; die Klosterkirche steht erneut leer und droht völlig zu verfallen. Doch zum Glück schließen sich 1983 engagierte Bürger in einem Verein zusammen, um das städtebaulich und kulturhistorisch bedeutendsten Gebäude Lenneps zu erhalten. Finanzielle Beiträge des Landes NRW und der Stadt Remscheid decken den größten Teil der Restaurierungskosten ab. Den Rest bestreiten Eigenmittel des Vereins und großzügige Spenden aus der Bürgerschaft, für die mit öffentlichen Aufrufen und pfiffigen Aktionen geworben wird. 1985 beginnt der Wiederaufbau der Kirche und des angegliederten Klosterhofs. Richtfest warim Mai 1986, die feierliche Einweihung am 5. September 1987.

Bei einer Zustiftung wird das gespendete Geld dem Stiftungskapital zugefügt und sicher angelegt. Die Erträge daraus fließen jährlich in die Arbeit des Kulturzentrums. In der gegenwärtigen Niedrigzinsphase – und dies dürfte noch einige Jahre andauern – ist mit nennenswerten Zinseinnahmen allerdings nicht zu rechnen; sie dürften dreistellig bleiben. Deshalb hofft der Stiftungsrat (Frank Dehnke, Frithjof Grande, Gero Hübenthal, Horst Kläuser, Erich Lepperhoff, Prof. Dr. Herbert Löllgen, Burkhard Mast-Weisz, Thomas Schäfer und Dr. Markus Zahn) auch eher auf spendenfreudige Bürgerinnen und Bürger (nicht  nur aus Lennep), die ihre Zuwendungen als direkte Unterstützung der Kulturarbeit verstehen, als „durchlaufende Gelder“ sozusagen. Denn im Gegensatz zur Zustiftung kann eine Spende an die Stiftung sofort eingesetzt werden und ermöglicht die Durchführung von aktuellen Projekten. Nach diesem Prinzip können viele so genannte Treuhand-Stiftungen Gutes tun. In Remscheid beispielsweise die Lerose-Stiftung, ebenfalls betreut von der Stadtsparkasse. Die Bestätigung für eine Zustiftung oder Spende, die im Rahmen  der Einkommensteuererklärung beim Finanzamt steuermindernd geltend gemacht werden kann, stellt die Deutsche Stiftungsagentur aus, mit der die Stadtsparkasse zusammen arbeitet.

Auf die Idee der Stiftung war der Vereinsvorstand nach einem Blick auf die demografische Entwicklung gekommen. Weniger Einwohner in Remscheid würde aller Voraussicht nach in ein paar Jahren auch weniger Vereinsmitglieder bedeuten, Derzeit sind es noch 550. Ihre Vereinsbeiträge sichern das Veranstaltungsangebot des Lenneper Kulturzentrums zusammen mit Raumvermietungen und der Pacht für das Restaurant im Erdgeschoss. Zweck der neuen Stiftung ist die Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere die finanzielle Förderung des Kulturprogramms in der Klosterkirche Remscheid-Lennep. Mit den Spenden soll das vielfältige kulturelle Angebot gesichert und ausgebaut werden. Speziell ist hier an zusätzliche Programme für Kinder und Jugendliche, für Senioren (siehe oben), für Freunde klassischer wie zeitgenössischer Musik, des Kabaretts und der Kleinkunst. Empfehlungen für die Verwendung der Stiftungsmittel im Rahmen des Stiftungszwecks auszusprechen, ist die vordringliche Aufgabe des ehrenamtlichen Stiftungsrates. Fehlen als Information für spendenwillige Kulturfreunde eigentlich nur noch die Kontodaten der „Stiftung Kulturzentrum Klosterkirche“; hier sind sie: IBAN DE20340500000000111211, Konto 111211, BLZ 34050000.


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